Die traditionelle Abdeckung zweier geflochtener Brotlaibe vor dem Sabbat-Mahl dient mehreren Zwecken. Diese sind sowohl praktischer wie auch symbolischer Natur. Während der Wein gesegnet wird, bleibt das Sabbat-Brot bedeckt. Die Challah-Abdeckung erinnert Menschen jüdischen Glaubens daran, dass sie einst beim Auszug aus Ägypten durch himmlisches Manna versorgt wurden. Dieses Brot lag frühmorgens auf den Feldern, von Tau bedeckt und frisch gehalten.
Der Begriff „Challah Abdeckung“ ist eine etwas prosaisch klingende Bezeichnung für ein Challah Tuch. Dieses Tuch hat im Judentum eine mehrfache Bedeutung. Es deckt bei der Mahlzeit am Schabbat oder beim jüdischen Feiertag Tom Jov zwei geflochtene Brote ab, die als Challah oder Challa bezeichnet werden. Der jüdische „Schabbes“ entspricht unserem Sonntag. An diesem Tag sollte traditionell alle Arbeit ruhen. Auch an anderen jüdischen Feiertagen werden die zum Mahl gereichten gesäuerten Brote (Matze) abgedeckt, jedoch mit einem anderen Tuch. Dieser Brauch ist bereits mehrere Jahrhunderte alt.
Challah Tücher können prinzipiell aus jedem beliebigen Gewebe oder Material gefertigt werden. Sie können sogar aus Papier bestehen. Die Abdeckungen für das Schabbat-Brot können unterschiedlich verziert, bestickt, bedruckt, bemalt sowie mit Applikationen, Fransen oder Spitzen-Besatz versehen werden. Viel wichtiger als die Optik der Tücher ist jedoch die Größe der Challah Abdeckung. Das Challa Cover muss die zwei geflochtenen Brote vollständig abdecken können. Es muss zudem undurchsichtig sein. Als Notbehelf ist es statthaft, eine ausreichend große Serviette oder ein Küchenhandtuch zu nehmen. Unbedeckt dürfen die koscheren Brotzöpfe am Sabbat-Tisch jedenfalls nicht bleiben.
Challa bedeutet ursprünglich sinngemäß „Portion“. Traditionell verbrannte jeder Bäcker eine kleine Teigportion des geflochtenen Sabbat-Brotes als Opfergabe. Heutzutage wird der Begriff „Challa“ oder „Challah“ auch für das ganze Sabbat-Brot genutzt. Die Challah-Abdeckung dient nur in der Nebensache praktischen Zwecken. Das koschere Hefebrot, das aus Mehl, Wasser, Eiern oder Eigelb, Zucker und Gewürzen besteht, trocknet vor dem Verzehr nicht so schnell aus. Es sieht mit seiner Tuch-Abdeckung schöner aus. Zudem ist bei der Challa Abdeckung auch eine zeremonielle und symbolische Bedeutung gegeben.
Der Schabbat (Sabbat) ist den jüdischen Menschen heilig. Es ist der Tag, an dem Gott der Bibel-Überlieferung zufolge die Schöpfungsarbeit beendete. Vor jedem Sabbat-Mahl oder einem anderen Festtagsessen wird traditionell ein Segen (Kiddusch) gesprochen. Zunächst wird der Wein gesegnet, dann das Brot. Eigentlich sollte es andersherum verlaufen, so wie die Weisen des Judentums es einst vorgesehen hatten. Um nun das Brot nicht „zu beschämen“, weil der Wein heutzutage zuerst gesegnet wird, wird die Challah-Abdeckung genutzt. Sie lässt das Brot optisch verschwinden. Notfalls wird dafür auch ein anderes Tuch zweckentfremdet.
Doch in Wahrheit geht es dabei gar nicht darum, das Brot zu beschämen, indem der Segen (Kiddusch) zunächst dem Wein gilt. Sabbat-Brote sind schließlich nicht in der Lage etwas zu fühlen. Die Symbolik liegt eher darin, die am Tisch sitzenden Menschen daran zu erinnern, dass man niemanden beschämen sollte, indem man einen anderen vorzieht. Auch die Zahl der Flechtstränge eines koscheren Brotes oder dessen Oberfläche transportieren jüdische Glaubensinhalte. Ein Brot mit drei geflochtenen Zöpfen symbolisiert beispielsweise die Einheit von Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit. Selbst die aufgestreuten Körner sollen die am Tisch sitzenden Menschen an jüdische Inhalte erinnern.
Zu jedem jüdischen Festtag werden andere Brotformen serviert. Die Mahlzeiten an jüdischen Feiertagen sind traditionell mit Symbolik aufgeladen. Sie sollen der Erinnerung und Bewahrung jüdischer Geschichte, jüdischer Glaubens- und Lehrinhalte und jüdischer Traditionen dienen.
Die Challah Abdeckung erinnert jüdische Menschen auch an biblische Szenen. Das Abdecken des Brotes auf dem Challa-Schneidebrett hat also auch eine symbolische und eine historisch-religiöse Dimension.
n der Bibel steht zu lesen: Einst versprach Moses den Israeliten, dass sie an jedem Tag nach ihrem Auszug aus Ägypten mit himmlischer Nahrung in Form von Manna versorgt werden würden. Nur am heiligen Schabbat, dem siebten Wochentag, würde diese himmlische „Lieferung“ ausfallen. Dafür würde aber am Tag vor dem Schabbat eine Doppelportion Manna von Himmel fallen. Die Israeliten fanden das himmlische Manna gemäß der Bibel-Erzählung tatsächlich an jedem Morgen auf den Feldern. Es wurde vom feuchten Gras und vom Morgentau feucht und frisch gehalten.
Bis heute werden an jedem Sabbat und an heiligen jüdischen Feiertagen wie Tom Jov zwei geflochtene Brotlaibe aufgetischt. Sie werden traditionell mit dem Challah Tuch abgedeckt. Die geflochtenen Kuchenbrot-Laibe stehen symbolisch für die nahrhaften Mannabrote, die laut der Bibel einst vom Himmel fielen. Für jeden aus Ägypten ins gelobte Land ausgezogenen Menschen dienten zwei Manna-Brote als Überlebenshilfe auf dem beschwerlichen Weg ins gelobte Land. Der Weg der Israeliten führte durch unfruchtbare Gegenden und wüstenähnliche Landschaften, die keine Nahrungsquellen boten. Das Challah Cover symbolisiert dem jüdischen Glauben nach den Morgentau, der die Brote frisch und feucht hielt.
Bedruckte und bestickte Challah Tücher können heutzutage fertig gekauft oder selbst hergestellt werden. Als Familienunternehmen bieten wir Ihnen im Online-Shop 17 verschiedene Challah-Decken an.